Zum Auftakt der dreiteiligen Veranstaltungsreihe des Industriesalon zum Tod von Walther Rathenau vor 100 Jahren hält der Historiker Thomas Irmer am 16. Juni, ab 19 Uhr, einen Vortrag über den ehemaligen deutschen Außenminister, Industriellen, Publizisten und Politiker.
Rathenau wird in dem gut einstündigen Vortrag von Irmer nicht nur in seiner Rolle als Außenminister vorgestellt. Beleuchtet werden auch seine Haltung zum Antisemitismus, seine Beziehung als Vorstandsmitglied der AEG zu Schöneweide insbesondere während des Ersten Weltkrieges und Rathenaus Position zum europäischen Kolonialismus. Ebenso wird der 1922 mit der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik unterzeichnete Rapallo-Vertrag ein Thema sein. Der Vertrag normalisierte die Beziehungen der beiden Staaten, die mit ihm ihre jeweilige internationale Isolation nach dem Ersten Weltkrieg durchbrechen wollten.
Thomas Irmer, Politikwissenschaftler, tätig als Historiker für analoge und digitale Bildungsprojekte zur NS-Zeit,forscht zur Geschichte der AEG, Lehrbeauftragter an der HWR.
Mehr unter http://www.thomas-irmer.de
Im Anschluss daran informiert Agathe Conradi, Leiterin der Museen Treptow-Köpenick, über das Programm zum diesjährigen Gedenken an die „Köpenicker Blutwoche“.
Zum Abschluss der Veranstaltung zeigt der Industriesalon den Film „Mord an Rathenau“ aus dem Jahr 1961.
Weitere Veranstaltungen zum 100. Todestag vom Walther Rathenau im Industriesalon:
Donnerstag, 23. Juni 2022, 19 Uhr: Autorenlesung mit Thomas Hüetlin, Spiegelbestsellerautor, aus seinem Buch „Mord an Walther Rathenau, 24. Juni 1922“. Anschließend berichtet das Zentrum für Demokratie über die aktuelle Entwicklung rechtsextremistischer Aktivitäten im Bezirk Treptow-Köpenick – mit Podiumsdiskussion.
Samstag, 25. Juni 2022, 13 Uhr: Spezialführung „Auf den Spuren Walther Rathenaus in Oberschöneweide“ mit Historiker Dr. Peter Strunk, langjähriger Sprecher der Wista und Archivar der AEG. Start am Industriesalon.